Über mich

Melodie zuerst

Wenn ich Musik höre und mir im Nachhinein über deren Substanz Gedanken mache, versuche ich mich immer an die Melodie zu erinnern. Sie ist der Schlüssel zur Musik. Sie ist das Wichtigste und führt den Zuhörer durch die Dramaturgie des Stückes. Melodien können das Innere unserer Seele treffen, uns dort bewegen und verändern.

Eine Melodie ist, trotz all Ihrem majestätischen Auftretungsvermögen, zerbrechlich und fragil. Es bedarf großer Liebe und Hinwendung, um all ihre Schönheit und Strahlkraft  erklingen zu lassen.

Seither ich angefangen habe Musik zu komponieren, bin ich stets darum bemüht diesen melodischen Leitfaden zu beherzigen. Dabei ist das Musik schreiben für mich immer substanzieller Natur. Jedes unserer Kompositionen ist ein weiterer winziger Strang unserer Musik - DNA. Sie verewigt uns unauslöschlich in den Tiefen des kulturellen Universums und vermag es, so manchen Schöpfer zu überdauern.

Diese kompositorische Evidenz wurde mir erst einige Zeit nach dem Jazzstudium an der Musikhochschule Würzburg klar, als ich ein Jahr zurückgezogen für mich alleine ein Jahr in Wien verbrachte.

Einzigartigkeit

Während des Studiums konnte ich noch - neben dem Erlernen all möglicher Improvisationstheorien und Gitarrentechniken - erfahren, wie unterschiedlich und einzigartig jeder von uns an die Musik herangeht. Eindrucksvoll beweisen konnte es zur Zeit meines Studiums, der damals noch junge Pianist Michael Wollny. Wie ich im Laufe der Zeit erfahren durfte, war es bei Weitem nicht der Einzige. Neben Künstlern wie diesen zu bestehen konnte man nur, wenn man anfing, nach seiner eigenen musikalischen Botschaft zu suchen und diese zu kultivieren.

Sich innerhalb der eigenen musikalischen Grenzen frei zu bewegen, diese dabei immer wieder auszuweiten und neu zu stecken ist ebenso wichtig, wie auch jene Grenzen zu akzeptieren und anzunehmen.  Was zunächst wie Scheitern aussehen mag, kann allmählich die Basis für eine persönlich - musikalische Identifikation bedeuten.  Das wiederum gelingt nur, wenn man sich immer wieder frei von Zwängen und Vorgaben macht, was wiederum dazu führt dass jeder von uns Musikern seinen eigenen Beitrag leisten kann, darf und vielleicht sogar muss.

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Unser Beitrag

 All diese Gedanken sind fest im Geist der Jazzmusik verankert. Nur so hat diese es geschafft unzählige, faszinierende Unikate zu erschaffen, deren Musik unsere Gesellschaft tief prägen.

Die Vorstellung, dass jeder Künstler berufen ist, seinen eigenen kreativen Beitrag zu leisten,  mag er noch so klein sein,  erfüllt mich mit Freude und Motivation.  So gesehen möchte ich noch mehr verstehen, wie Musik funktioniert, um das vermeintlich Verstandene in meiner Musik wiederzugeben.